Das Büro

Seitdem wir in Schweden ein Haus gekauft haben, habe ich dort mein eigenes Zimmer, was absolut toll ist! Es ist Büro, Gästezimmer und Abstellraum (für meine Altlasten…) in einem. Wenn mein Schwiegervater zu Besuch kommt, schläft er dort. Ich habe in der ganzen Ferienzeit diesen Raum gemieden, wie der Teufel das Weihwasser. Warum? Weil es ständig immer mehr vollgemüllt wurde. Die Krönung war nämlich, dass das Chaoskind auf meinem Kreativtisch ihren kinetischen Sand ausgebreitet hat und schließlich ist die ganze Kiste mit dem Zeug auf den Boden gefallen. Überall war Sand! Ich war wie blockiert… Bis mein Mann die Sauerei aufgeräumt und auch noch die letzten Sandkörner weggesaugt hat. Also habe ich heute das Sofa/Gästebett freigeräumt, damit man in dem Raum auch einfach mal gemütlich sitzen kann. Dann habe ich meinen Sekretär aufgeräumt und endlich mal meine neue Bankkarte unterschrieben und in den Geldbeutel gelegt (peinliche Situation am letzten Freitag bei Lidl an der Kasse…). Dann habe ich den neuen Familienwandkalender zur Hand genommen und alle bekannten Termine und Geburtstage für das Jahr eingetragen. Schließlich habe ich – so halbwegs – den morgigen Tag geplant, denn morgen sind die Weihnachtsferien vorbei und der Alltag hat uns wieder (nur der Mann musste schon die gesamte letzte Woche arbeiten). Dann habe ich ein Gläschen Rotwein getrunken und mich an meinem ordentlichen Büro erfreut. Morgen möchte ich gerne dort weitermachen, wo ich heute aufgehört habe, denn es gibt noch viel zu tun… Fortsetzung folgt!

Hypnos

Schlaf, mein bester Freund! Ich schlafe gerne und viel, viel zu lange. Wenn man mich lässt, bis zu 12 Stunden. Ich weiß, das ist nicht gesund. Aber ich weiß nicht, warum mein Körper nach so viel Ruhe verlangt. Schon als Kind habe ich gerne morgens ausgeschlafen. Ich erinnere mich, wie mich in den Sommerferien die Nachbarskinder um 10 Uhr geweckt haben. Voller Tatendrang, die Sonne war schon hoch am Himmel. Selten fühle ich mich wirklich erholt, manchmal mache ich sogar noch ein Nickerchen am Nachmittag oder am frühen Abend. Wenn ich arbeitsbedingt früh raus muss und insgesamt nicht mehr als 7 Stunden Schlaf bekomme, bin ich morgens ungenießbar. Schlafe ich lange, bin ich zwar recht ausgeglichen, brauche jedoch noch ziemlich lange, um in die Gänge zu kommen. Ich habe schon das Gefühl, dass diese Menge an Schlaf krankhaft ist, und ich habe verschiedene Dinge probiert, um dagegen anzukämpfen. Bisher ohne Erfolg. Depression ist ein Thema, jedoch nicht aktuell. Trotz Winter, kurzen Tagen und dunklen Nächten hier in Schweden geht es mir psychisch ganz gut. Die Müdigkeit jedoch kommt früh am Abend und geht erst wieder gegen Mittag. Und ich gebe mich ihr hin, zu schwach, den Kampf dagegen zu gewinnen… Zzzzz

Selbstdistiplin

…hätte ich gerne. Habe ich aber nicht. Oder noch nicht (Die Hoffnung stirbt zuletzt!). Ich habe bereits viele Bücher darüber gelesen, viel ausprobiert und bin bisher doch gescheitert. Ich glaube, es ist etwas tieferes, kein Problem des Wissens oder der Technik. Etwas aus der Psyche, eine Art Selbstboykott. In meiner Familie war stets Disziplin da, mein Vater war sehr (selbst)diszipliniert und ist es auch jetzt noch, mit 84! Ich bewundere das und frage mich trotzdem, was ist bei mir schief gelaufen? Wo bin ich falsch abgebogen? Wenn ich mir selbst Regeln auferlege, breche ich sie, umgehe ich sie, ignoriere ich sie. Dann kommt das schlechte Gewissen. Manchmal folge ich meinen Plänen, Strukturen und Regeln für eine Weile, und es klappt gut. Ich fühle mich damit besser. Und dann, manchmal ganz bewusst, manchmal schleichend, unbewusst, schludert sich das alte wieder ein, das Chaos, das “kommste heut’ nicht, kommste morgen”. Und ich fühle mich so kraftlos, so unfähig und klein. Und komme schwer wieder raus. Ich möchte wieder einen Plan haben oder den Durchblick. Morgen fängt mein “Alltag” wieder an. Die Kinder sind noch eine Woche zuhause, aber dennoch habe ich einiges vor. Ich werde mir einen Plan machen und hoffe, ich werde mich disziplinieren und ihn umsetzen. Drückt mir die Daumen!

Ich mache mich auf den Weg…

Es ist der erste Januar, ein Tag der guten Vorsätze. Ob das Timing gut gewählt ist, kann ich nicht sagen, aber die Absicht dahinter ist folgende: Ich möchte meine verschüttete Kreativität “freischaufeln”. Und da ich immer gerne geschrieben habe und mit zehn sogar Schriftstellerin werden wollte, ist dies ein naheliegender Schritt. Gerne möchte ich die Kreativität auch in anderen Bereichen beleben, jedoch erstmal nichts überstürzen…
Es gibt einige Themen, über die ich schreiben möchte… Persönliche Themen, über (chronische) Krankheiten, Organisation, Struktur und Selbstoptimierung, Schweden, das Land in dem ich nun seit fast einem halben Jahr mit meiner Familie lebe. Vor allem bin ich auf der Suche nach Klarheit, Perspektive und “meinem” Weg. Ich hoffe, dass ich durch das Schreiben eine Möglichkeit finde, mir selbst diese Klarheit zu schaffen und die vielen Gedanken aus dem Kopf und auf Papier/diesen Blog zu bringen.
Dir, liebe Leserin, lieber Leser, wünsche ich hiermit ein frohes und gesundes neues Jahr und viel Freude beim Lesen!