Ich weiß, es ist ein Nervthema und es spaltet die Gesellschaft. Gerade in Deutschland wird es scheinbar immer schlimmer. Daher bin ich wirklich dankbar dafür, dass Schweden das Thema unaufgeregter behandelt und auch die Leute hier entspannter damit umgehen.
Ab heute hebt Schweden alle Maßnahmen auf, was nicht heißt, dass die Seuche vorbei ist. Die Leute blieben weiter vorsichtig und rücksichtsvoll, und die Empfehlungen der Regierung werden beachtet. Nun sind nächste Woche Winterferien (Sportlov) und eigentlich hatten wir vor, meine Eltern in Deutschland zu besuchen. Das Problem sind jedoch die Einreisebestimmungen nach Deutschland. Für uns Erwachsene wäre das ja kein Problem, denn wir sind vollständig geimpft, dreimal! Was jedoch die Kinder betrifft… Unser Sohn ist nicht geimpft, denn die Schweden impfen erst ab 12 Jahren. Das würde bedeuten, PCR-Test von offizieller Stelle UND 10! Tage Quarantäne mit der Option, sich nach fünf Tagen “freizutesten”. Unsere Tochter braucht noch keinen Test, muss aber fünf Tage in Quarantäne. WTF?? Wir hatten eigentlich nicht vor, länger als fünf Tage zu bleiben, zumal wir nur eine Woche Ferien haben. Es gäbe zwar noch die Möglichkeit, den Aufenthalt in Deutschland auf 72 Stunden zu begrenzen (zum Zwecke des Besuchs von Verwandten ersten Grades), aber dafür den langen Weg auf sich nehmen? Und wenn man schummelt? Oder man aus Unwissenheit gegen die Maßnahmen verstößt? Wie stark wird bei Einreise kontrolliert? Es gibt ein ganzen Bußgeldkatalog zu diesem Thema, aber was mir wirklich Angst macht: Sollte sich jemand wegen uns mit dem Virus infizieren und daran sterben, wird das als grob fahrlässige Tötung geahndet. Das ist krass!! Ihr seht also, es ist ein Dilemma… Die nächste Möglichkeit für einen Besuch in Deutschland wäre erst wieder zu Ostern – wenn dann nicht schon die nächste Welle grassiert.
Category: Schweden
Zahnarztbesuch mit den Kindern in Schweden
Zahnarzt ist ja so eine Sache. Ich habe da so meine Schwierigkeiten mit, denn meine Zähne waren schon früh sehr schlecht und ich hatte schon als Kind große Angst vor den Zahnarztbesuchen, was dazu führte, dass ich als Erwachsene einige Jahre gar nicht hin hinging, auf Kosten meiner Zahngesundheit! Meine Eltern haben vermutlich nicht so viel Wert darauf gelegt, auf die Mundhygiene der Kinder besser zu achten (meine Geschwister haben ähnliche Probleme) und auch der Süßigkeiten und Limonadenkonsum wurde nicht reguliert… Ich versuche es daher bei meinen Kindern besser zu machen. Wir putzen zwei mal am Tag und wir als Eltern putzen auch nochmal nach. Der Große hat auch schon eine elektrische Zahnbürste, die er zwar ungerne benutzt, aber wir versuchen zumindest mit der Handzahnbürste abzuwechseln. Seitdem die beiden oberen Schneidezähne ausgefallen sind, hat er Problem, die unteren neuen Schneidezähne sauber zu kriegen, es setzt sich dort gerne Zahnbelag ab. Heute waren wir also erstmals beim Zahnarzt zur Kontrolle. In Schweden ist es so, sobald man im System ist, bekommt für alles mögliche Vorsorgetermine zugeteilt. Wenn man nicht kann, kann man die Termine problemlos online oder telefonisch umbuchen. Den Zahnazttermin mussten wir schon drei Mal verschieben, weil immer ein Kind krank war. Aber nun hat es ja geklappt. Die Untersuchungen finden in einer Zahnklinik statt, in der mehrere Ärzte tätig sind, die Klinik ist dem lokalen Gesundheitszentrum angeschlossen. Die Termin sind so getaktet, dass man im Grunde keine Wartezeiten hat, kaum haben wir unsere Jacken ausgezogen, wurden wir schon aufgerufen. Das Personal war sehr nett und ist auf die Kinder eingegangen, sogar mit ein paar Brocken Deutsch. Beide Kinder haben gesunde Zähne, keine Löcher, sehr gut! Bei meiner Tochter ist das Problem, das wir jetzt dringend angehen müssen, ihr Schnuffel (Kuscheltuch), an dem sie gerne lutscht und was sie auch zum Einschlafen braucht. Leider ist das Gebiss vorne dadurch schon deformiert. Ich habe noch keine Ahnung, wie wir sie von ihrem geliebten Tuch lösen können! Bei meinem Sohn wurde der Zahnbelag auf den unteren Schneidezähne professionell entfernt und auch ein Röntgenbild vom Gebiss gemacht. Ich wußte bereits, dass das in Schweden so gehandhabt wird, war dann aber trotzdem etwas überrascht. Es war sehr schwierig für ihn, die Vorrichtung im Mund zu behalten und so lange darauf zu beißen. Es hat dann aber doch geklappt und musste nicht wiederholt werden (Strahlung!). In Schweden ist es außerdem üblich, dass die neuen Backenzähne mit Plasik versiegelt werden, da diese Zähne schwer zu putzen und daher sehr anfällig für Karies sind. Dies soll in ein paar Wochen gemacht werden, ich bin gespannt. Alles in allem waren wir nicht länger als eine Stunde in der Zahnklinik. Die Kinder durften sich zum Abschluss noch ein kleines Spielzeug aussuchen und weg waren wir.
Mein Fazit: Definitiv eine weitere positive Erfahrung mit dem schwedischen Gesundheitssystem.